Daniel Freiberg
Kurzportrait
9 Fragen an Daniel Freiberg
1. Zunächst ein Dankeschön, Daniel, dass du dir kurz Zeit für unser Interview nimmst. Wovon halten wir dich denn gerade ab?
Ich arbeite gerade an einem großen Auftrag, bei dem wir den Innenausbau eines Bürokomplexes übernehmen. Auf 4 Etagen müssen mehrere Küchen und Tresen gefertigt und eingebaut werden. Das bedeutet, wir haben einen straffen Zeitplan. Und die Tatsache, dass alles auf Gehrung gefalten wird macht dies nicht leichter.
2. Als gelernter Lackierer hast du dich für eine Umschulung zum Tischler entschieden – warum?
Mir war es zu eintönig nur vorhandene Dinge zu veredeln. Ich wollte sie selber herstellen. Nun kann und mach ich beides. Außerdem bietet das Tischlerhandwerk meines Erachtens vielfältigere, interessantere & individuellere Möglichkeiten als die Lackiererei.
3. Du bist auch an der CNC-Fräse sehr fit, hast gerade erst an einer internen Schulung teilgenommen. Damit bist du natürlich besonders flexibel im Unternehmen einsetzbar, siehst du das als Vor- oder Nachteil?
„Sehr fit“ ist ein wenig übertrieben. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass ich gerade mal an der Oberfläche kratze. Ich sehe es trotzdem als Vorteil an, da ich durch meine CNC-Kenntnisse in der Produktion flexibler einsetzbar bin.
4. Was muss ein Möbel mitbringen, damit es für die Herstellung mit der CNC geeignet ist?
Theoretisch ist jedes Möbel geeignet. Die Fertigung mittels CNC lohnt sich aber erst ab einer bestimmten Größe und Stückzahl, da ein gewisser Programmieraufwand notwendig ist.
5. Ist es wirklich schneller, erst ein Programm für die CNC zu schreiben als das gewünschte Objekt auf die klassische Art herzustellen?
Das ist abhängig vom Aufbau des Möbels. Eine Dübelverbindung oder eine Lochreihe ist schneller programmiert weil es dafür voreingestellte Makros gibt. Eine klassische Zinkenverbindung, von geübter Hand ausgeführt, geht hingegen auf die klassischere Art schneller.
6. Der technische Fortschritt macht sicher auch vor Tischlereien nicht Halt, welche Entwicklungen konntest du in den letzten Jahren beobachten?
Die Maschinen werden immer genauer, so dass wir mittlerweile auf einen 10`tel Millimeter genau arbeiten können. Die Maschinen funktionieren zunehmend mit Computersteuerung, aber auch in der Vorbereitung, was die Planung und technische Zeichnung beinhaltet, sind 3D-Programme nicht mehr wegzudenken.
7. Als “Oberflächen-Profi” hast du doch sicher auch einen Tipp für all jene, die wie ich ein altes Möbelstück zu Hause gefunden haben und dieses aufarbeiten wollen. Wie geht man ein solches Projekt am besten an?
Zeit und Geduld einplanen und weniger ist meist mehr.
8. Habt ihr bei den MeisterTischlern auch schon sehr wertvolle Möbelstücke restauriert?
Nur unsere privaten Schätze :-).
9. Privat bist du oft auf dem Surfbrett zu Hause. Was war schwerer zu lernen, das Surfen oder das Schreinern?
Ich lerne beides noch. Mal hat man den Flow und den nötigen Wind im Segel und dann gibt es auch Tage an denen herrscht Flaute … aber der nächste Wind kommt bestimmt!
Herzlichen Dank!
Bildquellen
- Daniel Freiberg: Kim Oliver Gottschalk