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Robert Jähnen

Robert Jähnen, leicht gebeugt mit einer Karte in der Hand im Gespräch

Robert Jähnen, dieMeisterTischler

Kurzportrait

Robert Jähnen, leicht gebeugt mit einer Karte in der Hand im Gespräch

Robert ist unsere Kreativitätsmaschine und wandelndes Lexikon. Als Designer zaubert er im Handumdrehen einmalige Designs und Entwürfe und überrascht uns immer wieder aufs Neue. Privat pendelt er zwischen Dresdner Gartensparte und seiner neuen zweiten Heimat Bulgarien.

10 Fragen an Robert Jähnen – Industriedesigner

1. Hallo Robert, seit über 3 Jahren bist du nun schon bei den MeisterTischlern. Wie bist du zu den MeisterTischlern gekommen?

Über meine Uni, an der auch David studiert hatte, habe ich eine Praktikumsausschreibung von den MeisterTischlern bekommen, dann kam eins zum anderen …

2. Was ist deine Aufgabe und wie kann ich mir dein Tätigkeitsfeld vorstellen?

Wenn Kunden mit Ihren Wünschen und Vorstellungen zu uns kommen, nehme ich das auf, wie Rohzutaten. Dann koch ich etwas Leckeres.

3. Wie lässt sich Industriedesign und Möbeldesign miteinander vereinbaren? Oder anders gefragt, sind Industriedesigner nicht eigentlich für die Gestaltung von Maschinen, Fahrzeugen und Flugzeugen, also für technische Geräte zuständig?

Also … Design ist eine recht junge Disziplin, die sich noch nicht ganz gefunden hat und wohl nie wird, die sich auch durch die Suche nach sich selbst definiert. Der Terminus Industriedesign ist eher im Kontext vergangener Jahrzehnte zu sehen. Zu Ostzeiten nannte sich das „Industrielle Formgestaltung“, heute eher „Produktdesign“.

In der Designausbildung geht es weniger darum bestimmte Fertigkeiten zu erlernen, wie zum Beispiel Autos zu rendern, sondern darum Visionen zu entwickeln und sich dann Zugang zu den nötigen Tools zu schaffen. Das trägt der allgemeinen Entwicklung Rechnung, weg von der Güterproduktion, hin zu Dienstleistungen, Events, sozialen Netzwerken usw. als Gestaltungsaufgaben der Zukunft.

Ich habe mich für das Thema Holz entschieden, weil es in diesem Kontext eine neue Bedeutung erhält, eine emotionalere, die ich mit meinen Werten und Vorstellungen gut in Einklang bringen kann.

4. Du hast ja an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle studiert. Wie sehr kann man das Studium mit der realen Arbeitswelt, wo du es mit echten Kunden und echten Projekten zu tun hast, vergleichen?

Das eine ist Weg, das andere Ziel. Die Burg war ein wunderbares Laboratorium, das uns gezwungen hat, alles zu hinterfragen. Nur so kann man die Kunden mit seinen Ideen überraschen.

5. Welche Rolle spielt die Materialität bei deinen Entwürfen und bei deiner täglichen Arbeit?

Man muss es anfassen können und wollen. Über ein Foto kann man kein Möbel richtig wahrnehmen. Ich gebe den Kunden immer ein Unidekor- und ein Lackmuster bzw. ein Holzdekor-, ein Furnier- und ein Massivholzmuster zum Vergleich, um zu sehen, wie Ihre Wertschätzung ist.

6. Stehst du auch selbst in der Werkstatt und probierst eine neue Idee aus?

Viel zu selten.

7. Wie ist deine Einstellung zu aktuellen Trends und wie fließen diese Tendenzen in deine Entwürfe ein?

So lange ein Trend auf der menschlichen Wahrnehmung einer sich verändernden Umwelt basiert und nicht nur Marketing ist, spielt das eine große Rolle für mich und ich versuche die Mechanismen dahinter auszuloten und lasse das in meine Arbeit einfließen.

8. Nehmen wir mal an, ich will mir ein neues Wohnzimmer einrichten. Hast du einen Tipp für mich auf was ich unbedingt achten sollte oder welche Fehler ich unbedingt vermeiden sollte?

Keep it simple.

9. Was wäre dein absolutes Wunschprojekt?

Ein altes Fabrikgebäude ausbauen. Etwas bescheidener: Oganoid Oberflächen (http://www.organoids.com/de/) verwenden.

10. In deiner Freizeit hast du das Gärtnern für dich entdeckt. Welche Bedeutung hat der Umgang mit Pflanzen für dich? Gibt es da parallelen zu deinem Berufsleben?

Ein Haus bauen und einen Baum pflanzen … Mein Berufs- und mein Privatleben stellen keine Parallelen dar, sondern vereinen mein Interesse lebenswerte Umwelt zu gestalten.

Vielen Dank für deine Zeit und die tollen Antworten. Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß bei deiner Arbeit.

Danke!

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