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Stefanie Rösner

Stefanie Roesner
  1. Nun hat das letzte Ausbildungsjahr begonnen und der Abschluss ist nicht mehr fern. Hast du schon über dein Gesellenstück nachgedacht?
    Über ein Gesellenstück denke ich schon seit Mitte des zweiten Lehrjahres nach und hatte auch recht schnell eine Idee, was es werden soll. Zur Zeit stecke ich bereits in den groben Zeichnungen dafür.
  2. Was genau ist denn Bestandteil einer Tischler-Lehre, kann man gleich zu Beginn an die Maschinen?
    An die Maschinen darf man natürlich nicht gleich, dafür muss man erst den TSM1-Lehrgang absolvieren. In diesem ersten Teil lernt man den Umgang mit Grundmaschinen wie der Kreissäge, Abrichte und Hobelmaschine. In den Lehrgängen zwei und drei werden diese dann noch einmal wiederholt und weitere Maschinen gelernt.
  3. Lernt man da auch noch traditionelles Tischler-Handwerk oder orientiert sich die Ausbildung stark an neuer Technologie wie der CNC-Fräse?
    Das Arbeiten mit neuen Technologien ist auf dem Vormarsch und beschleunigt Arbeitsvorgänge, jedoch lernt man auch das traditionelle Handwerk, wie z.B. das Herstellen von Holzverbindungen, Furnieren, Behandeln von Vollholz mit Beize oder Ölen usw.
  4. Betreust du bei den MeisterTischlern in der Regel ein Projekt von Beginn bis zum Schluss oder bist du auf einen speziellen Aspekt der Fertigung spezialisiert?
    Das ist sehr unterschiedlich. Meist ist es so, dass wir als Azubis in laufenden Projekten mitarbeiten. Dies kann von Beginn bis zum Ende sein, aber auch als Helfer zwischendrin. Kleinere Projekte durfte ich auch schon allein übernehmen.
  5. Bei den MeisterTischlern bist du die einzige Frau in der Fertigung – glaubst du, das macht einen Unterschied? Greifen dir die Herren schon mal unter die Arme?
    Ob Frau oder Mann – ich sehe da keinen Unterschied. Ich übe die gleichen Tätigkeiten wie meine männlich Kollegen aus. Natürlich ist die Arbeit an manchen Ecken körperlich anstrengend und bringt eine Frau schon mal eher an den Rand ihrer Kräfte, jedoch sind die Herren in der Firma gern hilfsbereit. Als Frau sollte man sich in jedem Fall dessen bewusst sein, dass man mit anpacken muss.
  6. Mit welchem Holz arbeitest du am liebsten?
    Meine liebsten Holzarten sind Esche und Wenge. Ich kombiniere diese sehr gern miteinander, hell – dunkel.
  7. Gibt es auch ein Lieblings-Werkzeug?
    Ein Lieblings-Werkzeug vielleicht nicht, aber die Tischfräse ist eine Maschine, die sehr interessant ist, da man mit ihr viele individuelle Fräsungen herstellen kann.
  8. … und einen Lieblings-Chef?
    Vielleicht.
  9. Wie soll es für dich nach der Gesellenprüfung weitergehen?
    Natürlich hofft jeder Auszubildende auf die Übernahme in der Firma, in der er gelernt hat. Sollte dies nicht so sein, wird mich mein Weg in Richtung Berlin führen, um dort als Tischlerin zu arbeiten. Ein weiteres Vorhaben ist es zudem noch, den Meister zu machen.
  10. Zum Schluss ein privater Einblick: Womit schaffst du dir einen Ausgleich zur Arbeit in der Tischlerei?
    Ein Ausgleich ist mein Verein. Ich bin seit einem Jahr im Karnevalsverein Wilsdruff und dort in den Tanzgruppen tätig. Das heißt jede Woche Training. Ansonsten ist es mir wichtig, Freunde zu sehen, zu lesen oder zu zeichnen.

         Vielen Dank!

 

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