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Was ist es Ihnen wert?

zweizeilige Küche aus Hochschrankanlage und Kücheninsel mit Tresen in offenem Loft

5 Schritte zu einer wertigen Wohnkultur

Ich möchte in diesem Artikel über Gestaltung unserer Wohnräume erzählen und dabei aufdecken, welchen Einflüssen das Wohnen unterliegt. Vielleicht finden Sie beim Lesen auch gleich heraus, wie Sie Ihre Traumwohnung (er)finden können.

Blick ins Arbeitszimmer
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Wohnzimmer mit Kamin und Bibliothek
Wohn- und Esszimmer mit Einbaumöbel
freistehende Badewanne mit umlaufender Eichenholzablage, Speiegelschränken und einem Waschtisch mit freischwebendem Unterschrank

Zunächst ist Wohnen erst einmal etwas ganz Grundsätzliches, denn es gehört zu den Grund- und Existenzbedürfnissen. Das heißt, wir müssen wohnen. Deshalb sollte unser zu Hause auch möglichst alle unsere Wohnbedürfnisse erfüllen. Das sind vor Allem: Schutz, Kommunikation, Intimsphäre und Komfort.

Doch wie das mit Bedürfnissen eben ist, wenn es uns körperlich und finanziell gut geht, verändern sich auch die Grundbedürfnisse und mausern sich zunehmend zu Individual- und Luxusbedürfnissen. Spätestens ab hier fangen wir an uns zielgerichtet Gedanken darüber zu machen, was wir (noch) brauchen, was uns gefällt, warum es uns gefällt und welche Freude wir uns bereiten wollen.

Jeder bedient sich dabei ganz unterschiedlicher Entscheidungshilfen und argumentiert sich selbst die Vor- und Nachteile, zurecht. Das ist normal und liegt in unserer menschlichen Natur. Ich möchte Ihnen gern einige grundsätzliche Überlegungen mit auf den Weg geben, bei denen Sie gewissermaßen Ihre Gedanken selbst beobachten können um besser zu verstehen wie sich ihre Entscheidungen zusammensetzen und wie Herz und Verstand eine Einheit bilden.

Fragen Sie sich selbst, ob ihre Wohnung auch wirklich ihr Zuhause ist, ob sie ein Platz für ihre Seele ist? Können Sie in ihrer Wohnung Sie selbst sein und sich fallen lassen?

Wenn Sie etwas ändern wollen, fragen Sie sich was sie ändern wollen und warum? Beobachten Sie dabei ihr Gefühl zu dem ein oder anderen Gegenstand oder Zustand. Vielleicht stört Sie einfach die Ecke unter der Treppe wo immer nur der Unrat landet und wo Sie nicht putzen können, vielleicht wollen Sie alte Erinnerungen loslassen die Sie mit dem Gegenstand verbinden, vielleicht hat sich ihr Geschmack geändert oder vielleicht haben Sie sich auch einfach nur satt gesehen. Was es auch ist, beachten Sie bitte bei ihren Überlegungen folgende Schritte.

Die Funktionalität:

Das beste Design bringt nichts, wenn es nicht funktioniert. Der altbekannte Satz vom amerikanischen Architekten Louis Sullivan „form follows function“ hat immer noch die größte Bedeutung und ist sozusagen ein Naturgesetz. Prüfen Sie also ob die Funktionalität gegeben ist und ob Sie sich eine Erleichterung oder einen Mehrwert schaffen, wenn Sie sich für den Kauf eines Gegenstandes entscheiden.

Das Design:

Das bedeutet keinesfalls, dass gute Funktion schlecht designed sein muss. Im Gegenteil, oft sind die Dinge die sich logisch und selbstverständlich bedienen lassen die besser gestalteten, weil sie unseren Gewohnheiten, unserer Ergonomie und unseren haptischen Erfahrungen entsprechen.

Denkschranken:

Nicht selten stecken wir in Gedankenmustern fest die uns unbewusst bei der Wahl wie wir leben wollen beeinflussen. Jedoch erleben wir gerade einen Wandel, hin zum bewusst werden und auflösen alter Glaubenssätze. Wir spüren, dass viele Strukturen aus vergangenen Tagen in der heutigen Zeit nicht mehr zu uns passen und keinen Bestand mehr haben. Wir agieren smarter und intuitiver. Dies macht sich auch im Bereich Wohnen bemerkbar und lässt Freiraum für neue Ideen.

Finanzielle Möglichkeiten:

Oft höre ich Leute sagen, das ist zu teuer, das kann ich mir nicht leisten oder wenn ich so viel Geld hätte, dann wäre das gar kein Thema etc. Ich möchte hier gern dieses sensible Thema ansprechen, weil ich es – mit Verlaub – für Unsinn halte. Warum? Weil Geld nur ein Zahlungsmittel ist. Der eigentliche Wert einer Sache ist mit anderen Eigenschaften behaftet. Wir sind nur leider oft nicht in der Lage dies richtig zu kommunizieren und sagen dann schnell das hat x € gekostet. Dabei glauben wir unser Gegenüber hat das gleiche Verständnis für den Wert wie wir selbst.

In Wahrheit erfüllt ein Produkt, dass wir als wertig oder gar wertvoll bezeichnen, exakt das Bedürfnis, welches wir uns erhoffen. Es verschafft uns vielleicht Zeit die wir für andere Dinge verwenden wollen, es macht uns das Leben leichter, ist vielleicht besonders nachhaltig oder hat sogar einen über die Maßen ideellen Wert für uns. Im besten Fall hat es eine so hohe Qualität, dass mich das Produkt begleitet und ein Leben lang bereichert, ohne einer geplanten Obsoleszenz. Das ist eine Methode die Lebensdauer von Produkten absichtlich und vordefiniert zu reduzieren. Meist nur knapp über die Garantiezeit hinaus. d.h. Sie geben am Ende für den Wunsch ein Bedürfnis zu erfüllen, doppelt und dreifach so viel an Geld für ein Produkt aus.

Leider merken wir oft erst zu spät, dass wir dabei nicht nur unserem eigenen Geldbeutel schaden.

Das Herz entscheiden lassen:

Deshalb ist mein ganz klarer Rat, lassen Sie ihr Herz entscheiden. Denn es hat sowieso schon entschieden, noch bevor Sie einen klaren Gedanken fassen konnten. Die unzähligen Entscheidungsschleifen brauchen wir eigentlich nur für unseren Verstand nicht aber für das Gefühl. Wir glauben uns besser zu fühlen wenn wir uns das Produkt selbst erklären und die Vorteile im Vergleich zu anderen Produkten herausfinden. Im Grunde reden wir uns das schön was wir schon schön fühlen.

Ich glaube, dass gute und ehrliche Produkte diese Aura besitzen und Kunden das spüren. Wenn Sie diese fünf Schritte beherzigen und sich nicht von verkaufspsychologisch manipulierten Spontankäufen verführen lassen, sondern sich auf eine wertige Produktkultur einlassen – also eine Wertekultur leben– gebe ich Ihnen das Versprechen, dass Sie ein erfüllteres Leben haben werden.

Viel Spaß beim Einrichten, Ihr Innenarchitekt, David Oehme

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